Sonntag

Ein Cafe weit weg von Rotterdam

Irgendwie krass. Ich bin im fünften Semester, im dritten Jahr, offiziell dem Letzten. Es gab Höhen und Tiefen und jetzt gerade ein ganz neues Kapitel. Ich bin im Auslandssemester in Rotterdam. Offiziell Vollzeitstudentin für Philosophie. Wirtschaft steht momentan etwas hinten an, ich werde wahrscheinlich nur einen Kurs hier besuchen zum Finanzwesen, sonst heißt es Kant, Rousseau und Voltaire. Mein ganzer Rhythmus ist neu. Vorlesungen um 6 Uhr abends, jeden Tag die Möglichkeit auszuschlafen. Das ist komisch, aber ich gewöhne mich. Was aber ganz spannend ist: Ich habe so viel Spaß an Philosophie wie noch nie, doch die Diskussionen fehlen mir. Viele Texte müssen wir lesen und verstehen ohne sie je im Plenum besprochen zu haben und das fällt mir schwer. Es ist unheimlich anstrengend einen solchen Text gut zu lesen, ihn bis ins Detail zu verstehen und sich immer wieder selbst dazu zu motivieren, doch es gibt einem auch unheimlich viel. Für meine Kurs "Early Enligthenment" muss ich momentan "The Man Maschine" von Julien Offray de La Mettrie lesen und besonders seine Gedanken zu Imagination haben mir viel zu denken gegeben.

The power of fanfictions..


Fanfictions sind ein großes Thema unter uns Fangirls und Fanboys. Ich selber konnte mich irgendwie nie so richtig dafür begeistern. Es gab eine Zeit, in der habe ich ganz viel auf Wattpad gelesen. Fanfictions waren es jedoch nie. Meist einfach nur ganz harmlose süße Teenager Geschichten. Irgendwie wollte ich nie, dass die Geschichte verändert wird, dass es vielleicht anderes weiter geht als ich mir das gewünscht habe. Dass auf einmal Snape mit Hermine zusammen ist und Draco und Harry schwul sind fühlt sich für mich einfach falsch an.
Das finde ich eigentlich super schade. Im Internet gibt es soviel tolle Geschichten, die um die Charaktere von großen Büchern gesponnen wurden, und das alles kann man meist auch noch kostenlos lesen. Ich verstehe total, dass man sich darin verlieren kann. So auch Cath in Rainbow Rowells Roman "Fangirl".

Samstag

Lügen lernen mit Thomas...


Drei Semester sind vorbei. Das ist offiziell die erste Hälfte des Studiums. Verrückt.
Es bleibt jedoch bei offiziell. Philosophy & Economics an der Uni Bayreuth beendet fast niemand unter sieben Semestern und auch bei mir werden es mit Ausland und Praktikum bestimmt sieben werden. Aber ganz langsam. Gerade sind schließlich Semesterferien und weil dieses Jahr alles irgendwie verdammt spät ist, dauern diese in Bayern sogar noch bis nach Ostern. Kommt mir aber ganz recht. Ich habe endlich eine Hausarbeit beendet. Das hat vor allem so lange gedauert, da ich die letzten zwei Wochen in England unterwegs war. Erst bin ich mit Sarah und Teresa, super coole Mädels, die ich während meines AuPair-Jahres kennengelernt habe, durch Liverpool und Manchester gestreunt. Danach ging es mit Therese nach London. Wir kennen uns erst seit dem Studium, trotzdem war uns aber irgendwie von Tag eins an klar, dass unsere Freundschaft etwas ganz Besonderes wird und sehr viel wert ist. Die Woche war ganz toll. Aber nicht nur für mich, sondern auch für diesen Blog. Therese liest, egal wie spät es ist, immer noch eine Viertelstunde vor dem Einschlafen und hat mich damit angesteckt. So hab ich auch "Thomas der Schwindler" in unserem AirBnb in London angefangen und beendet und will euch heute ein wenig über dieses ganz besondere Buch berichten. Ich habe freundlicherweise vom Manesse Verlag diese wunderschöne Ausgabe zugeschickt bekommen. Klein und kompakt, perfekt für die Tasche, aber trotzdem ein wunderschönes Hardcoverbuch, sogar mit Lesebändchen.